Enduro, so erklärt es die Übersetzung aus dem Spanischen, bedeutet durchhalten. Aushalten bei Wind und Wetter, nicht aufgeben trotz kaum fahrbarer Geländeschwierigkeiten, immer weiter…

Und gerade darin, im Ehrgeiz, das unmöglich Scheinende zu bewältigen, liegt der Reiz des Endurosports. Nicht jeder gegen jeden lautet in dieser Sportart die Devise, sondern jeder gegen die Strecke, gegen die Tücken der Technik, gegen das Limit, das ihm seine eigenen fahrerischen Fähigkeiten setzen und gegen einen subtilen Gegner: den inneren Schweinehund.

Ein Enduro-Wettbewerb, bis vor wenigen Jahren hieß er noch “Geländefahrt”, ist eine Mischung aus Langstrecken-Zuverlässigkeitsfahrt und Moto Cross. Das Reglement des Endurosports gleicht dem seines nächsten Verwandten im Automobilbereich, dem Rallyesport. Eintagesveranstaltungen sind etwa 200 Kilometer lang und können leicht über acht Stunden dauern. Dem Fahrer stellt sich die Aufgabe, in einer vorgegebenen Zeit auf die Minute pünktlich eine ausgeschilderte Rundstrecke von 35 bis 80 Kilometer mehrfach zu durchfahren. Auch die Betreuung an den Zeitkontrollpunkten, wo oft unter erheblichem Zeitdruck getankt und repariert wird, muss stimmen. Da sämtliche Reparaturarbeiten ausschließlich vom Fahrer ausgeführt werden dürfen, muß er auch über entsprechende technische Fertigkeiten verfügen.

Je leichter das zur Verfügung stehende Terrain, desto größer wird die Bedeutung der sogenannten Sonderprüfungen und Spezialtests. Sonderprüfungen und Spezialtests sind zwei bis fünf Kilometer lange Abschnitte, die auf Bestzeit durchfahren werden.  Die hohe Bewertung dieser Crossprüfungen hat dazu geführt, dass die Wettbewerbsenduros sich deutlich von den Straßen-Enduros unterscheiden und immer mehr in die Nähe von Motocross-Maschinen gerückt sind.

Da teilweise auf öffentlichen Straßen gefahren wird, müssen sie allerdings für den Straßenverkehr zugelassen sein. Sie besitzen also Scheinwerfer, Blinker, Rückspiegel und vor allem eine wirksame Schalldämpfung. Grobstollige Moto-Cross-Reifenprofile sind verboten. 3- oder 4- Stunden-Enduros werden von immer mehr Veranstaltern angeboten. Dabei handelt es sich um eine Art Langstrecken-Motocross auf abgesperrten Geländestrecken, bei denen meist Zweierteams antreten.